Gesprächsabbrüche bei Sip-Trunk Telekom mit vorgeschaltetem Router (vorgeschaltetes Gerät mit NAT)

2557Aufrufe 15. April 2019 11. November 2019 1

häufig werden uns sporadische Gesprächsabbrüche geschildert, bei denen die Ursache nur schwer nachvollziehbar ist.

Um eine Nachweisbarkeit des Verhaltens zu bekommen wird oft ein Mitschnitt des Netzwerkdatenstroms zwingend notwendig.

Die Herangehensweise beschreiben wir unter dem Suchwort pcap in einer andern Knowledge Base/FAQ.

 

In diesem Fall liegen folgende Gegebenheiten vor:

Internet /VoIP – SIP Provider   ->  Router mit NAT/(Grenzrouter)   ->   VoIP basiertes TK – System

 

Das Netzwerkprotokoll – Wireshark zeigt folgenden, für das Verhalten typischen SIP-Flow auf:

VoIP Provider                                                                  TK-System

Port 5060                                                                              z.B. Port 1129

5060                                 Invite  ->                                     1129 SIP Invite From: …

5060                       <-  180 Ringing                                   1129 SIP Status 180 Ringing

5060                       <- 200 OK Telephone event             1129 SIP Status 200 OK

5060                                 ACK  ->                                       1129 Request INVITE ACK

5060                       <- Update                                          1130 Sip Update from

5060                                 403 Forbidden Request  ->    1130 SIP Status 403 Forbidden

5060                       <- BYE                                                  1130 Request BYE

 

 

Hier stellt sich die Frage, warum ändert sich der Port 1129 auf 1130 und warum wird ein Update gesendet, obwohl die Verbindung eigentlich unverändert – erfolgreich besteht?

 

Die Ursache liegt zum Teil am vorgeschalteten Router – ‘hier ist NAT im Spiel …’
Man kann dieses im Netzwerkprotokoll daran erkennen, dass die beteiligte IP-Adresse eine private Adresse ist z.B.: (192.168.49.xxx) und dass in den ‘Responses (Antwort) auf unsere ‘Requests’ (Anfrage) im ‘Via‘ des Wireshark Protokolls folgendes steht:
Via: SIP/2.0/TCP z.B.: 192.168.49.xxx:5060;rport=xxxxx; received= z.B.:80.151.219.xxx; branch=xxxxE802CBBA383710AC603170170xxxxx

 

Um dieses Verhalten zu verhindern, kann folgendes in den Einstellungen des VoiP-Kontos in der be.IP/Hybird angepasst werden:

  1. einen STUN-Server konfigurieren (z.B. bei der Telekom    stun.t-online.de )
  2. unter erweitert wird “Vorgeschaltetes Gerät mit NAT” aktiviert – damit senden wir periodisch immer wieder Dummy-Pakete um das NAT offen zu halten.

Zur Erklärung – wie kommt es zu so einem Verhalten?
In dem eingehenden INVITE der Gegenstelle steht üblicherweise, dass diese die “Session-Timer” unterstützen, sowie im “Allow”, dass auch “UPDATE” erlaubt ist !
Daher senden wir periodisch (wenn ausgehandelt) ein UPDATE in Richtung des Netzbetreibers.
Nun kann bzw. wird es aber sein, dass inzwischen das ‘NAT-Binding’ im vorgeschalteten Router abgelaufen ist und die Gegenstelle das UPDATE von einer ‘vermeintlich’ anderen Gegenstelle bekommt.
Anderer Port wegen neuem NAT – im Beispiel erfolgt der Wechsel von Port 1129 auf 1130.
Das UPDATE wird deshalb vom Provider abgelehnt.

 

Basis

Stand: Apr. 2019
Produkt: be.IP Familie und Hybird
Version: alle
Support 2019